Soldaten lernen im Zuge ihrer militärischen Ausbildung Führungsverhalten, Teamfähigkeit und sicheres Verhalten in Krisensituationen. TÜV AUSTRIA-zertifizierte Miliz-Soldat/innen haben bewiesen, dass sie diese Kompetenzen auch in einem zivilen Unternehmen erfolgreich einsetzen können.
Im nachfolgenden Interview gibt uns Ing. Christian Steinbrecher einen Einblick, wie er als Miliz-Soldat seine Tätigkeit als Geschäftsführer-Stellvertreter der SEPA-Firmengruppe mit seiner militärischen Aufgabe verbindet.
Warum engagieren Sie sich als Miliz-Soldat?
Es ist rückblickend mit Sicherheit meinem damaligen (und noch heutigen) Zugskommandanten zu verdanken, dass ich die Uniform nie ganz abgelegt habe und auch heute noch mit Stolz trage. Er versteht es wie kein anderer, die jungen Grundwehrdiener zu motivieren, praxis- und lebensnah auszubilden und auch für eine Karriere als Berufssoldat/in oder Milizangehörige/r zu begeistern.
Diesen „Spirit“ möchte ich auch zukünftigen Grundwehrdiener/innen, Soldatinnen und Soldaten im Rahmen meiner Möglichkeiten weitergeben.
Ich sehe es als eine sehr ehrenvolle Aufgabe, auf freiwilliger Basis hier meinen Beitrag zur Landesverteidigung und Unterstützung der österreichischen Bevölkerung leisten zu dürfen.
Ganz wichtig ist für mich persönlich auch die Kameradschaftspflege. Durch gemeinsame Einsätze und Übungen und dem Interesse am Bundesheer, sind hier einige großartige Freundschaften entstanden, die teilweise schon Jahrzehnte bestehen.
Wie haben Sie in Ihrem zivilen Beruf schon von Ihrer militärischen Ausbildung profitieren können?
Ich bin überzeugt, dass Teile der militärischen Ausbildung ständig (wenn auch unterbewusst) in den täglichen Arbeitsabläufen, Planungen und Durchführung von Projekten wie auch Ressourcen-Einsatz und Logistik einfließen. Am meisten profitieren konnte ich in meinem zivilen Berufsleben von der exakten Planung und Formulierung einer Aufgabe und der „Dienststellen-übergreifenden“ Organisation. Jedes kleine Rädchen ist wichtig und muss bedacht und einbezogen werden. Aber auch in umgekehrter Richtung sind die Erfahrungen als Soldat anzuwenden, wenn ich dezidiert versuche, die teils „schwerfälligen“ Strukturen und „langwierigen“ Dienstwege des Bundesheeres in der Privatwirtschaft zu vermeiden.
Was waren Ihre Beweggründe, zum Miliz-Zertifizierungsverfahren anzutreten?
Das Zertifikat ist für mich ein offizieller Beleg dafür, dass die Ausbildung beim Österreichischen Bundesheer einen wertvollen Beitrag zu meiner beruflichen Entwicklung beigetragen hat und auch weiterhin beiträgt.
Welchen Mehrwert haben potentielle Arbeitgeber von der Miliz-Zertifizierung und warum sollten Arbeitgeber bewusst Miliz-Soldat/innen einstellen?
Mit dem Milizzertifikat habe ich als Arbeitgeber einen offiziellen Nachweis, dass die Person zumindest eine militärische Grundausbildung erhalten hat und sich dem System auch als Milizsoldat verbunden fühlt.
Der Mehrwert besteht sicherlich darin, dass der potentielle Arbeitnehmer wichtige Grundzüge der Führung und des Managements bereits verinnerlicht hat und auch durchaus teamfähiger ist aufgrund seines Einsatzes in einem Trupp, Gruppe wie auch im Zugs-Rahmen. „Einer für alle, alle für Einen“.
Warum sollen sich junge Leute für die Miliz und die Miliz-Zertifizierung entscheiden?
Das Österreichische Bundesheer bietet eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten auch abseits von rein militärischem Wissen. Sprachkurse, Präsentationstechniken, Informationswesen um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Bei mir persönlich stand auch die Möglichkeit im Vordergrund, mit Technik und Material arbeiten zu dürfen, zu denen eine Zivilperson keinen Zugang hat wie z.B. Heeres-KFZ, Panzer oder verschiedenste Waffentechnik.
Die gemeinsamen Übungen und Einsätze bieten auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich mit Kamerad/innen auszutauschen und sein berufliches Netzwerk zu erweitern.
Das Milizzertifikat an sich, ist – wie schon erwähnt – ein offizieller Beleg für das Engagement in der Miliz und kann bei einem potentiellen Arbeitsgeber einen zusätzlichen positiven Eindruck hinterlassen.
Zur Person:
Ing. Christian Steinbrecher ist Absolvent einer HTL für Nachrichtentechnik und hat Erfahrungen in den Bereichen IT-Administration, Immobilien- und PR-Management gesammelt. Seit 2010 ist er in der Geschäftsführung der SEPA Firmengruppe u. a. in folgenden Bereichen tätig: Großhandel für Heizungstechnische Spezialerzeugnisse, IT-Softwareentwicklung, Abfallmanagement & Entwicklung chemischer Umwandlungsprozesse, elektrische Systeme sowie wirtschaftliche Nachhaltigkeit.
Er ist beordert StbKp/JgB33 im IKT-Zg und in seiner Freizeit ehrenamtlicher Mitarbeiter der Panzersammlung im HGM Wien, sowie Vorstandsmitglied der HSV Zwölfaxing-Schwechat/Sektion Schiessen.
Hier finden Sie Infos zum Zertifizierungsverfahren.
